Tinnitus – was tun?

Plötzlich ist es da – das Klingeln im Ohr. Das oft auch als Rauschen oder Pfeifen beschriebene Geräusch raubt Ihnen den Schlaf? Sie fühlen sich in Ihrem Alltag bereits eingeschränkt? Was bei einem Tinnitus hilft und wie die Behandlung verläuft, erfahren Sie in Ihrem Gesundheitsmagazin.

Woher kommt der Tinnitus?
Leichte Ohrgeräusche sind völlig normal und begleiten uns täglich. Liegen Sie abends entspannt in Ihrem Bett, können Sie manchmal das pulsierende Blut in Ihrem Kopf oder Atemgeräusche wahrnehmen.
Der objektive Tinnitus kommt eher selten vor. Dieser betrifft nur ca. 1 % der Patienten. Verengte Blutgefäße oder weitere Erkrankungen können ihn auslösen.
Sogar Ihr behandelnder Arzt kann unter der Verwendung von Mikrofonen, Hörschläuchen oder auch Stethoskop, die Ohrgeräusche wahrnehmen. Verspannungen der Muskulatur des Mittelohrs können ebenfalls eine Ursache für einen objektiven Tinnitus sein.
Diese körpereigenen Geräusche sind jedoch nicht vergleichbar mit den Geräuschen, die durch einen akuten subjektiven Tinnitus verursacht werden.
Oftmals sind Personen betroffen, die ungewöhnlichen Stresssituationen ausgesetzt sind.
Zu weiteren Ursachen gehören:
Infektionen
chronische Mittelohrentzündungen
Schalltrauma durch laute Musik oder Explosionen
Verstopfungen im Ohr
Nebenwirkungen von Medikamenten
Hörsturz
Als chronisch bezeichnet man einen Tinnitus der den Betroffenen länger als drei Monate begleitet.
Was hilft bei Tinnitus?
Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, dass ein Tinnitus von alleine genauso schnell wieder geht, wie er gekommen ist. Doch darauf sollten Sie sich unter keinen Umständen verlassen.
Suchen Sie in jedem Fall umgehend Ihren Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder Ihren Hausarzt auf.
Wird Ihr Tinnitus nicht behandelt, können eine Reihe von unangenehmen Symptomen folgen:
Ohrenschmerzen
Kopfschmerzen
leichte Reizbarkeit
Schwindel
Angstzustände
Depressionen
Halten die Symptome besonders lange an, wird Ihr behandelnder Arzt eng mit Psychotherapeuten zusammenarbeiten. Mit dieser Kooperation sollen aufkommende Ängste vermindert und die Stressbewältigung erleichtert werden.
Als Basis für eine Behandlung gilt die Kortisontherapie in Form von Infusionen. Der Behandlungszeitraum umfasst mehrere Tage.
Je nach Schwere der Symptome kann es in dieser Zeit zu einer Krankschreibung kommen. Zusätzlicher Stress soll so vermieden werden.
Ein ordentlicher Befund ist wichtig. Daher können folgende weitere Untersuchungen stattfinden:
Gleichgewichtsprüfung
subjektiver Hörtest
objektiver Hörtest
Geräuschabgabe des Innenohres
Hals, Nase und Ohren werden untersucht
Blutuntersuchung
MRT des Kopfes (Magnetresonanztomographie)
CT des Kopfes (Computertomographie)
Ebenso gehört eine akustische Stimulation als Mittel zur Behandlung. Patienten werden Wege aufgezeigt, um Stille zu vermeiden. Das soll sie dabei unterstützen die Ohrgeräusche weniger intensiv wahrzunehmen. Im Verlauf einer chronischen Erkrankung dient dies dazu, mit den bleibenden Geräuschen zurechtzukommen.
Der Tinnitus ist, im Gegensatz zum Hörsturz, keine eigenständige Erkrankung. Die Definition ist für jeden Menschen individuell. Somit auch in seinem Verlauf, der Intensität und der Dauer variabel. Daher gibt es auch kein Medikament, um diesen zu behandeln.
Auch hat der Tinnitus seinen Ursprung nicht im Ohr. Es handelt sich um eine veränderte Wahrnehmung in zentralen Abschnitten des Gehirns.
Im gesamten Therapieverlauf werden lediglich die beschriebenen Symptome behandelt. Hierzu arbeiten in der Regel auch unterschiedliche Fachbereiche wie Therapeuten und Hörgeräte-Akustiker Hand in Hand. Die Behandlung besonders schwerer Fälle wird in die Hände einer speziellen Tinnitus-Klinik gegeben.
Tinnitus ist nicht lebensgefährlich, verursacht aber seelische Schmerzen, die von den Patienten oft auch schwer zu erklären sind. Fehlendes Verständnis von Familie und Freunden, macht die Situation nicht leichter. „Einfach ignorieren“ ist leicht gesagt, aber für die Betroffenen nicht zielführend. Nehmen Sie Ihr Gegenüber ernst und unterstützen Sie den Heilungsverlauf mit Geduld und einem offenen Ohr. Vermeiden Sie unbedingt zusätzlichen Stress.
Sie können selbst auch viel dafür tun, um die Symptome zu lindern:
Entspannungsübungen, wie z.B. Yoga
Sport
individuelle Auslöser bestimmen
sich keinen lauten Geräuschen aussetzen
Vermeiden Sie den sozialen Rückzug und erhalten Sie sich Ihre Lebensqualität mit der Hilfe Ihres behandelnden Arztes und Ihren Apotheken vor Ort.
Online informieren - vor Ort persönlich beraten lassen.
Kommen Sie gerne zu uns in die Luitpold Apotheke in München, wir freuen uns darauf Sie persönlich zu beraten!
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